Wie im Vorjahr war Regen für Flensburg angesagt. Aber weder beim Doubles am Freitag noch bei den drei Runden und den Finals fielen Tropfen. Allerdings machte trotzdem das Wetter - insbesondere der böige Wind am Samstagnachmittag - den Discgolfern zu schaffen. In der ersten Runde setzte der Stahnsdorfer Victor Braun mit einer 57 die Bestmarke. Nur einen Wurf mehr benötigten der Grandmaster Hugh Everett aus den USA, Greg Marter aus Berlin und der Däne Bo Dall Jørgensen aus Haderslev. Dahinter drängelten mit 59 Würfen Hartl Wahrmann (DiscGolfer Münsterland / DG Lakers Lünen), der spätere Sieger Thomas Rasmussen sowie der FLENSBURGER (!!) Stefan Holm.
Die Junioren-Division führte nach Runde eins der Münsteraner Marvin Hartmann (DiscGolfer Münsterland) an, der 63 Würfe benötigt hatte. Auch Geburtstagskind Jutta Wenner (DG Lakers Lünen) aus Werne legte in Runde eins den Grundstein für den späteren Divisions-Erfolg.
Nach der zünftigen Brotzeit in der Mensa frischte der Wind auf, was insbesondere die noch nicht so erfahrenen Discgolfer zu überraschenden Würfen veranlasste. „Oh, da sollte der aber nicht hin“, war angesichts der interessanten Topographie und den Wechselwinden im hinteren Teil des Feldes immer wieder zu hören.
An der Spitze zeigte sich der Däne Rasmussen völlig unbeeindruckt von den Verhältnissen uns setzte sich mit einer sensationellen 52er-Runde an die Spitze des Turniers. Mit nur 111 Würfen führte er mit acht Wurf vor Jens Erdmann (Hyzernauts) und zehn vor Viktor Braun und Thorsten Baus (Potsdam). In der Division Masters übernahm der Berliner Oliver Möllemann mit einer 63er-Runde und 123 Würfen die Führung, da Hartl (69 / 128) mit der Inselbahn erhebliche Probleme hatte und eine für ihn extrem seltene Neun einsackte. Bei den Grandmastern baute der Amerikaner Everett (65 7 123) die Führung vor dem Kellenhusener Heike Behrens auf 20 Würfe aus.
Jutta Wenner (165) verteidigte gegen die Lokalmatadorin Sarah Möller (172) die Führung, da beide eine 81 hinlegten. Opa Willy Leifermann, der Hamburger aus Kellenhusen hatte seinen Divisionssieg ab dem Start im Sack, braucht am Samstag 155 Würfe.
Bei den Junioren konnte Jason Voglmeyer (Nörthen-Hardenberg) den Münsteraner Hartmann stellen, aber nicht den Rückstand verkürzen. Bei speilten am Samstagnachmittag eine 72er-Runde.
Geweckt durch den Regen wurde wetterfeste Kleidung für die dritte Runde am Sonntagmorgen ausgepackt. Doch pünktlich zum Playersmeeting wurde die natürlich Dusche abgestellt und die Sonne brannte (oder verbrannte - kleiner Gruß an Ralf) auf die Discgolfer nieder.
In der Open bleiben bei den herrlichen Bedingungen gleich fünf Spieler unter der 60er-Marke: Rasmussen (56 / 167), Braun (53 / 174), Erdmann (55 / 174), Marten (58 / 175) und Tee-Timer Nikolai Tsouloukidse (59 / 179) führten vor dem Halbfinale der Open.
Bei den Grandmastern überzeugte der Dortmunder Gerd Dorsch (Ostsee-Discgolf Kellenhusen / DG Lünen Lakers), der sich durch eine 71er-Runde ins Finale seiner Division spielte. Der Altersklassensieg war aber schon vergeben, denn der Amerikaner Hugh Everett führt vor dem Kellenhusener Präsidenten Heiko Behrens mit inzwischen 31 Würfen Vorsprung.
In der Masters-Division hatte Ex-Weltmeister Hartl inzwischen seine Aufholjagd gestartet. Er nahm durch eine 53er-Runde dem Konkurrenten aus der Bundeshauptstadt drei Wurf ab, so dass Oliver Möllemann mit zwei Würfen Vorsprung ins Finale ging.
Bei den Junioren tat sich vorn nichts, denn Hartmann und Voglmeyer spielten beide eine 66.Bei den Damen allerdings wuchs der Druck auf die Führende Wenner, denn Sarah Möller holte fünf Würfe auf, so dass der Vorsprung der Westfälin nur noch zwei Wurf betrug.
Für reichlich Spannung in den Flights war gesorgt.
Im Open-Halbfinale spielten Jens Erdmann und Thorsten Baus, der sich so noch ins Finale der Top Five spielte, eine 26. Rasmussen und Braun eine 28 und Marter eine 29. Die 31 kegelte Tsouloukidse aus dem Finale.
Bei den Junioren baute Marvin Hartmann zwar ab, doch sein Vorsprung aus der ersten Runde reichte, um beim vierten Auftritt den ersten Turniersieg in der Junioren zu feiern. Mit 238 lag er klar vor Jason Voglmeyer (242) und den beiden anderen Münsteranern Carl Schröer (253) und Maik Hartmann (269).
Die Damen gewann Jutta Wenner (296), die im Finale nochmals ihren Siegesanspruch unterstrich, vor Sarah Möller (302), Marie-Kristin Glaw (317) aus Potsdam und der Fränkin Sonja Scheidemantel (325) aus Uettingen.
Bei den Grandmastern lag Hugh Everett (215) aus Tacoma im Bundesstaat Washington vor Heiko Behrens (251) und Gerd Dorsch (270). „Opa Willy“ Leifermann spielte eine 266.
Bei den Masters knisterte es bis zum letzten Wurf. Hartl holt die zwei Würfe auf Oli Möllemann noch auf. Am Ende triumphierten beide mit 209 Würfen. Platz drei ging mit 221 Würfen an David Lizotte (Drehmoment Bremen) und Vierter wurde mit 223 Würfen der südniedersächsische Tee-Timer Michael Voglmeyer (Nörten-Hardenberg).
Im abschließenden Finale wurde es richtig eng. Bis zum letzten Putt, den Jens Erdmann aus 30 Meter hätte machen müssen, lagen Rasmussen und Erdmann gleich auf, da der Berliner Erdmann fünf Wurf aufgeholt hatte. Doch der Putt ging an den Korbrand und der Däne Rasmussen (216) verteidigte seinen Vorjahressieg. Erdmann (218) belegte Rang zwei. Braun (222) wurde Dritter und Baus, der nur 16 (1) Würfe im Finale brauchte, und Marter (beide 224) teilten sich Rang vier.
Turnierdirektor Florian Struve und sein Nordic-Spinners-Team hatten auf einem herrlichen Kurs ein gutes Turnier organisiert, dass durch die Zeltstadt und den besonderen Charme des Universitätsgeländes und der jungen Veranstaltercrew eine ganz besondere Note bekam. Den meisten Finishern war klar: „2013 sind wir gern wieder im hohen Norden.“