Titelverteidiger Simon Lizotte geht in Genf ebenso an den Start wie Sven Rippel, der seinen Titel aber nicht verteidigen kann, da er inzwischen Open-Spieler ist. Während Viro Schneider nicht dabei ist, ergatterten Klaus Kattwinkel und Michi Stelzer aber eine Nominierung durch den deutschen Team-Kapitän George Braun.

Nicht nur bei den Junioren wird die Titelverteidigung nicht möglich sein, sondern auch bei den Frauen und den Masters (40+) werden neue Namen die Ehrenliste zieren. Die Titelverteidiger Ragna Bygde (Schweden) und Stephan Müller (Schweiz) treten in diesem Jahr nicht an. Grandmaster-Sieger Derek Robins (Großbritannien) und auch SGM-Europameister Markku Tohni (Finnland) sind in der Schweiz aber dabei, um möglichst ihren Titel zu verteidigen.

Das deutsche Kontingent besteht aus 17 Teilnehmern, wovon zwei nachnominiert werden konnten, da nicht alle 23 Nationen ihre reservierten Plätze voll ausgenutzt haben.

Angeführt von Simon Lizotte werden die deutschen Farben bei der Euro zudem von Sven Rippel, Christian Plaue, Dominik Stampfer, Michi Stelzer, Kevin Konsorr, Nikolai Tsouloukidse und Ralf Hüpper (alle Open), den Frauen Christine Hellstern und Susan Fischer sowie Torben Casser, Marvin Tetzel (beide Junioren), Klaus Kattwinkel, Jan Bäss (beide Masters), Wolfgang Kraus, Hartmut Hartl Wahrmann und George Braun (alle Grandmaster) vertreten. Der Deutsche Frisbeesport-Verband erwartet einige Topplatzierungen seiner Teilnehmer. Simon Lizotte, derzeit einer der weltbesten Discgolfer, ist klarer Favorit in der Open. Hinter ihm kommen alle Deutschen für eine Top 25-Platzierung in der Open Frage. Mit etwas Glück kann der eine oder andere auch in die Top Ten kommen.

Bei den Frauen gehören die Deutsche Meisterin Christine Hellstern und ihre Vorgängerin Susan Fischer zum erweiterten Kreis der Treppchen-Kandidatinnen. Im Kreis der 22 Starterinnen müssen sie sich beide am Ende aber in der oberen Hälfte wiederfinden.

Bei den Junioren ist die Nachfolge durch einen Deutschen im Bereich des Möglichen. Sowohl GermanTour-Juniorensieger Torben Casser als auch der Deutsche Juniorenmeister Marvin Tetzel könnten Nachfolger von Sven Rippel werden. Der Wolfenbütteler Marvin Tetzel muss mit der Bürde antreten, das beste PDGA-Rating aller Junioren in Genf zu haben. Dies kann Ansporn, aber auch Belastung sein. Da aber dem beachtenswerten 989-Rating von Marvin Tetzel durchaus vergleichbare Werte anderer Teilnehmer gegenüber stehen, zum Beispiel der Finne Niko Rättyä mit 967, die Schweden David Swärd (960) und Albin Lindberg (959) oder der Schweizer Lokalmatador Emile Barbe sowie der Schwede Anton Kappling (beide 947) und natürlich Torben Casser mit derzeitigem 958er Rating, dürfte es mehr Ansporn sein.

In den Altersklassen rechnen sich die Deutschen Teilnehmer sicherlich selbst etwas aus. Klaus Kattwinkel, jüngst EuroTour-Sieger in Beckum, und Jan Bäss, im vergangenen Jahr Major-Tour-Sieger in Kopenhagen, müssen sich aber im großen 41er Starterfeld mit sehr starker Konkurrenz auseinander setzen.

Auch in der 50+ ist die Konkurrenz sehr stark. Deutschland schickt gleich drei Großväter ins Rennen, wobei weder Wolfgang Kraus noch George Braun oder auch Hartl Wahrmann mit dem Anspruch auf einen Treppchenplatz in die Schweiz reisen dürften.

2012 belegten die 16 Deutschen Rang drei in der Nationenwertung. In den vergangenen zwei Jahren haben die DFV-Spieler sicherlich an Qualität hinzugewonnen, so dass das Treppchen in der Nationenwertung Minimalziel der Deutschen Delegation bei der Europameisterschaft 2014 sein muss.