„Das Turnier war wie immer sehr professionell ausgerichtet. Der Kurs war ein einem perfekten Zustand, es wurde um jeden noch so kleinen Busch oder Baum gemäht. Das sah schon echt geil aus, danke an die Leute vom Bauhof beziehungsweise der Kurverwaltung Kellenhusen für das Mähen“, bedankte sich Sieger Christian Plaue besonders bei Organisator Andel Thöne und Heiko Behrens, dem Chef des Ausrichters Ostsee-Discgolf Kellenhusen und zugleich Discgolf-Verantwortlicher in der Kurverwaltung Kellenhusen.

Bei den Junioren gewann Marvin Hartmann (DiscGolfer Münsterland) vor seinem jüngeren Bruder Maik und dem wurfgleichen Potsdamer Hyzernauts-Spieler Carl Rose. Platz vier ging an Felix Dede, der erst Mitte Juni am Tankumsee nach langer Pause in die GermanTour zurückgekehrt war.

Die Damen-Wertung gewann Antonia Faber, die im Finale ihren Vorsprung auf die Zweitplatzierte Sandra Meyer knapp verteidigen konnte. Platz drei ging an Katrin Freyberg vom Team Thrownatur Discgolf. Vierte wurde Karena Witt.

Auch bei den jüngeren Oldies, den Masters (Ü 40), war der führend ins Finale gegangene Berliner Oliver Möllemann kräftig unter Druck gesetzt worden. Doch mehr als zwei Würfe konnte der Mann aus dem Harz, André Klawonn, nicht aufholen, so dass der Berliner mit einem Wurf Vorsprung siegte. Platz drei sicherte sich Frank Buchholz aus Hamburg. Vierter wurde Norbert Schulz-Nemak vom Ostsee-Discgolf Kellenhusen. Der Chef des GT-Gremiums der Discgolf-Abteilung im DFV, Martin Kunz aus Hamburg, verpasste um drei Würfe den Einzug ins Finale der Ü 40.

Bei den Grandmastern (Ü 50) war es besonders eng. Wolfgang Kraus aus Trebur (Scheibensucher Rüsselsheim) und Michael Voglmeyer (Discgolf Dassel) gingen wurfgleich auf die finale Runde. Hatte Voglmeyer beim EuroTour-Turnier in Beckum noch Nervenstärke bewiesen und den deutschen Teamchef der EM-Fahrer, George Braun, im Schlussspurt abgehängt hatte, musste er sich nun selbst geschlagen geben. Den ehemaligen Fußballprofi (Kickers Offenbach) und heutigem Sportdirektor der deutschen Discgolfer, Wolfgang Kraus, musste Voglmeyer ziehen lassen. Zwei Würfe nahm der Hesse dem Niedersachsen ab. Platz drei ging an den Hamburger Andreas Wegener, der dem überraschend nach der ersten Runde Führenden, der spätere Vierte Wilfried Wieder hatte eine 62 (!) gespielt, die Grenzen aufzeigte.

Bei den Senior-Grandmastern setzte sich kampflos der Emsländer Gerd-Peter Kastein (Ostsee-Discgolf Kellenhusen) durch, da er der einzige Starter war. Immerhin reichte sein guter Score für den neunten Platz aller Ü 50-Teilnehmer. Der Hamburger Junge Willy Leifermann, der inzwischen in Kellenhusen lebt und der einzige deutsche Discgolfer neben Europameister Simon Lizotte mit eigenem Fanclub ist, gewann erwartungsgemäß die Legend-Wertung (Ü 70). Zweiter wurde der Wolfenbütteler Tee-Timer Wilhelm Heumann.

Am Samstag marschierten Kevin Konsorr und Christian Plaue, beide gehören übrigens zum deutschen EM-Team, gemeinsam. Einer 57er Vormittagsrunde ließen sie eine 59er Runde am Nachmittag folgen. Mit 116 Würfen führten sie mit zwei Würfen Vorsprung vor Torben Casser, der zwei Mal 59 Würfe benötigt hatte. Platz vier hatte am Abend Torsten Baus inne, der mit 123 Würfen einen Wurf besser als Michael Rollnik platziert war.

Der Sonntagmorgen gehörte Kevin Konsorr. Seine 56er Runde war die beste der gesamten 7. Kellenhusen Open. Aber der Grebensteiner Christian Plaue blieb dran, denn er braucht auch nur einen Wurf mehr. Der junge Torben Casser erwischte einen rabenschwarzen Vormittag, was auch an dem heftigen Regenschauer bei ansonsten gutem Discgolf-Wetter während des Turniers gelegen haben könnte. Casser legte eine 64 hin, womit er vor dem Halbfinale hinter Torsten Baus zurückfiel. Im Halbfinale zog dann auch Michael Rollnik noch an der Nachwuchshoffnung aus Löningen vorbei.

„Besonders möchte ich mich auch bei Kevin bedanken, denn das war Discgolf auf höchstem Niveau und ein Battle wie ich ihn bis her nur in Hesselbach dieses Jahr erlebt habe. Im Finale habe ich einfach etwas mehr Glück gehabt, besonders, so mein Gefühl, mit dem Wind. Hinzu kommt, das ich keine Fehler mehr gemacht habe und extrem gut drauf war. Alles in allem - nicht nur für mich - ein sehr gelungenes Discgolf-Wochenende mit jeder Menge Spaß!“, so das Resümee des Siegers Christian Plaue.

Wie stark vor gespielt wurde, macht der Vergleich mit den Ergebnissen aus den Vorjahren deutlich. Mit dem Score vom Wochenende hätte der Nordhesse vor zwei Jahren sogar Simon Lizotte deutlich geschlagen. Plaues Leistungsstand ist knapp zwei Monate vor der Europameisterschaft schon sehr gut, denn im Vorjahr war er nach dem Halbfinale in Kellenhusen zehn Würfe schlechter.

Bilder: Andreas "Andel" Thöne