Nach drei Runden - zwei am Samstag und eine am Sonntagvormittag - sowie dem Halbfinale erlebten die zahlreichen Zuschauer, darunter auch echte Zuschauer, die nur wegen des Event auf dem Universitätsgelände waren, ein packendes Finale der fünf führenden Openspieler: Kevin Konsorr (186) aus Lünen, Jens Erdmann (187) aus Berlin, Christian Madsen (188) aus Aarhus (DK), Thomas Rasmussen (191) aus Randers (DK) und Jerome Braun (192) aus Stahnsdorf.
Mit einem Wurf Vorsprung eröffnete Kevin Konsorr (DiscGolfer Münsterland) das Finale über die fünf langen Zusatzbahnen. Bei extrem böigen Wind, der an beiden Turniertagen allen Teilnehmern schwer zu schaffen machte, verlor nur der Fünftplatzierte Jerome Braun (Hyzernauts) auf der ersten Finalbahn einen Wurf.
Die extrem lange Bergaufbahn zwei sorgte für die erste Wende. Nach gutem Drive aller fünf Finalisten überwarf Konsorr, so dass er Boogie statt Eagle spielte und so Jens Erdmann (Par) ebenfalls von den Hyzernauts und der starke Däne Christian Madsen (Birdie) gleichzogen. Auf Bahn drei übernahm der Däne sogar die alleinige Führung. Nur ihm gelang ein Birdie. Jerome Braun traf das Wasser und hatte fortan nichts mehr mit der Titelvergabe zu tun. Der Titelverteidiger Thomas Rasmussen kämpfte aufopfernd, konnte seinen Rückstand zur Spitze aber nicht verkürzen.
Auf der Finalbahn vier, der regulären Acht, verzog Jens Erdmann und landete in einem dichten Wald, was auch ihn aus dem Rennen um den Gesamtsieg warf. Der inzwischen mit einem Wurf führende Madsen, der Linkshänder hatte schon drei (!) Würfe auf Konsorr gut gemacht, und der Lünener spielten Par. Die Entscheidung um den Turniersieg fiel auf der letzten Bahn.
Vom Abwurf der neun auf einem Hügel ging es herab zum Korb der zwei. Rund fünf Meter hinter dem Ziel war OB. Alle legten einen guten Drive hin. Christian Madsen Approach geriet etwas hoch, blieb aber knapp vor der OB-Linie liegen. Konsorr ging drauf, sein langer Putt blieb aber am schräg vor dem Korb platzierten Gebüsch hängen. Madsen puttete erfolgreich und durfte jubeln. Der Heimvorteil im Nachbarland des Dänen war die Winderfahrung. Der Sieger hatte einen starken Beginn, er führte nach der ersten Runde (49), und ein super starkes Finale.
Am Samstagmorgen hatten Titelverteidiger Thomas Rasmussen, Kevin Konsorr und Jens Erdmann, der vor zwei Jahren mit zwei Würfen Rückstand Zweiter geworden war, jeweils eine 50 gespielt. Der spätere Sieger Madsen führte also, wenn auch kann und gleich von Dreien gejagd.
Am Nachmittag trumpfte der Vizemeister des 2. Spinners-Cup in 2012 auf. Jens Erdmann spielte bei extremen Windbedingungen eine 54er Runde und übernahm die Führung. Madsen benötigte zwölf mehr als am Vormittag. Nach seiner 61er Runde verloren die „Experten“ den EM-Teilnehmer aus Aarhus zunächst aus den Augen. Kevin Konsorr (57), der ohne Startplatz nach Flensburg gereist war, verteidigte seinen zweiten Rang. Jerome Braun benötige nur 56 Würfe, das zweitbeste Rundenergebnis, was ihn direkt auf den Platz hinter den beiden Dänen führte.
Sonntagfrüh begann für die beiden EM-Teilnehmer Konsorr und Madsen der direkte Kampf um die 250 Euro Preisgeld für den Sieger. Beide legten eine saubere 51er Runde hin.„Mir war klar, dass Madsen stark ist, aber ich hatte alle im Blick, denn es war vorn sehr eng“, erklärte der spätere Zweite Kevin Konsorr, der mit seinem Abschneiden übrigens sehr zufrieden war: „Am Freitagabend ging ich ins Bett ohne zu wissen, ob ich am Samstag dabei bin.“ Durch seine 55er Runde gab Jens Erdmann (159) die Führung an Konsorr (158) ab. Madsen belegte vor dem Halbfinale mit 161 Würfen Rang drei.
Auf den neun Bahnen nach dem sonntäglichen Mittagessen fühlten sich besonders die Dänen wohl. Beide spielten eine 27er Runde, während Erdmann und Kosorr 28 Würfe benötigte. Ein fettes Ausrufezeichen setzte Jerome Braun, der lediglich 24 (!) Würfe benötigte. Deutich wurde beim halbfinale, dass die winderfahrenen Dänen zumindest keinen Nachteil auf dem schönen Flensburger Parcours haben. Im Finale war es zudem nicht unvorteilhaft, wenn man Linkshänder war.
Ein sehr gutes Turnier lieferte Amateur Oliver Schacht (Obernkirch) in der Masters-Division ab. Mit 201 (55, 56, 61, 30) Würfen verwies er den Hamburger Frank Buchholz (210) und den Berliner Oliver Möllemann (211), der zum dritten Mal dabei war, auf die Plätze. Vom ersten Tee-Off an übernahm der Südwestniedersachse die Führung, die er bis zur Siegerehrung nicht mehr abgab.
Bei den Junioren gehörte der Sonntag dem Potsdamer Carl Rose (207). Die Münsteraner Hartmann-Brüder wurden Zweiter (Marvin: 216) und Dritter (Maik: 217). Samstag hatte Marvin Hartmann, der unter der Woche bei einem Trainings-Double mit seinem Bruder Maik auf dem Campus-Parcours eine 44er (!) Runde hingelegt hatte, zunächst die Führung übernommen. Er spielte eine 55er Runde. Maik hartmann benötigte fünf und Carl Rose sechs Würfe mehr. Schon am Samstagnachmiuttag kam der Potsdamer am besten mit den (Wind-)Verhältnissen klar. Er spielte zwar eine 63er Runde, doch Marvin Hartmann benötigte 67 und Maik Hartmann sogar 72 Würfe. Nur noch zwei Würfe trennten den Brandenburger vom Westfalen. Sonntag trumpfte Carl Rose dann auf und spielt sich mit einer 55er Runde an die Spitze, die er im Finale souverän verteidigte.
EM-Teamschef George Braun (214) gewann souverän bei den Grandmastern.
Bei den Frauen hingegen war es super spannend. Zwei Ultimate-Spielerinnen Wiebke Becker aus Hannover und Susan Fischer aus Potsdam lieferten sich schon Samstagfrüh ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mittags führte Becker (67) ganz knapp vor Fischer (68). Auf Platz drei lag Antonia Faber (72) und Sandra Meyer war Vierte (74).
Wiebke Becker schwächelte (75) auf der Nachmittagsrunde, so dass Fischer (68) die Führung übernahm. Auch Sandra Meyer (69) zog an Becker vorbei. Am Sonntagvormittag wiederholte die Hamburgerin Meyer ihre starke Leistung vom Samstagnachmittag und spielte erneut eine 69, womit sie vor dem Finale gemeinsam mit Fischer die Führung übernahm.
Doch dann zeigte sich das Wiebke Becker kämpfen kann. Nur 34 Würfe benötigte sie im Damen-Fianle. Da sowohl Susann Fischer als auch Sandra Meyer ein 38er Finale spielte, ging das Preisgeld an die Niedersächsin.
TD Florian Struve war rundum zufrieden, als die zahlreichen Camper ihre Zelte zur Heimreise abbauten: „Ist doch alles gut gelaufen. Diesmal wird es wohl keine Pause geben, denn wir möchten nächstes Jahr, falls auch Ausländer starten können und sofort nach Turnierende ihr Preisgeld mitnehmen dürfen, denn sonst kommen sie erst gar nicht, die 4. Flensburger Spinners-Cup vielleicht im Rahmen der GermanTour-Major durchführen.“