Bittere Aussichten für GW Marathon Münster und einige andere Sporttreibende, unter anderem große Teile der Betriebssport-Fußball-Liga. „Das wäre eine Katastrophe“, reagierte ein Kicker von Taxi Münster spontan und erschrocken auf die jüngst in einem Zukunftsforum des DJK-Zentrums vorgestellten Pläne.

Schon seit Jahren geht es dem Trägerverein der Coburg finanziell sehr schlecht. Schon immer ein gewaltiger Zuschussbetrieb, was in der Sportausbilderausbildung nicht ungewöhnliches ist, gehen inzwischen dem Verein aber selbst die Gründungsmitglieder, zum Beispiel der DJK Bundesverband, von der Fahne. Offensichtlich besteht an der klassischen Aus- und Fortbildung im Sport in einem katholischen Verein nicht mehr ausreichend Interesse - weder bei den katholischen Sportvereinen und Verbänden noch bei der katholischen Kirche und auch nicht bei den potentiellen Kunden, den Trainern und Ausbildern der weniger werdenden DJK-Vereine.

Auch darauf reagierte der Vorstand des geschlossenen Trägervereins schon vor Jahren, doch die stärkere Vermarktung des DJK-Zentrums als Unterkunft, einige träumten sogar von einem Hotelbetrieb, untergrub den Sinn und Zweck der katholischen Einrichtung noch weiter. Zudem brachte das Konzept nicht die notwendigen Finanzmittel, um das DJK-Zentrum im ursprünglichen Sinne weiterführen zu können. Langjährige persönliche Zwistigkeiten zwischen Funktionären der Sportschule und dem potentiellen katholischen Hauptnutzer, dem DJK-Diözesanverband Münster, belasten die Situation zusätzlich.

Für den Verein GW Marathon ist der Wegfall weiterer  Trainings- und Sportmöglichkeiten im nördlichen Innenstadtbereich  Münsters gleichfalls eine Katastrophe. „Die Stadt konnte uns keine für Ultimate Frisbee geeignete Halle zur Verfügung stellen. Deshalb sind wir schon seit einiger Zeit zahlende Gäste in der Coburg-Halle“, unterstrich Martin Reckmann, Abteilungsleiter Frisbeesport bei den Grün-Weißen, dass er nicht verstehen kann, warum das Angebot Marathons, die beiden Hallen und den Sportplatz in der Coburg anzupachten, beim Betreiber und offensichtlich auch Teilen der Führung des Stadtsportbundes Münster keine  Unterstützung findet.

Treibende Kraft hinter den Veräußerungsplänen, wie aus dem DJK-Landesverband und Teilnehmern der Zukunftswerkstatt Coburg zu hören war, ist ausgerechnet der für die Sportstätten zuständige Stellvertretende SSB-Vorsitzende Heinrich Rövekamp (links). Seine Pläne seien schon so ausgereift, dass er sogar einen Investor  an der Hand hat. Dieser sei schon in Mecklenbecker Kirchenkreisen aktiv.